David Nicholls: Zwei an einem Tag

Wäre das Buch kein Bestseller und hätte ich das Cover zwischen vielen anderen Büchern gesehen, ich hätte ich definitiv nicht mitgenommen. Drauf sieht man die orangefarbenen Silluetten von zwei Menschen auf gelbem Grund. Auch der Titel „Zwei an einem Tag“ hat mich ehrlich gesagt nicht gerade gefesselt. Deshalb habe ich mich beim Kauf der aktuellen Bestseller eher auf bekannte Namen und ansprechende Cover gestürzt. Da David Nicholls sich aber einige Zeit auf Platz 1 festgesaugt hatte, kam ich ja fast gar nicht drumherum mir das Buch zu besorgen. Und sobald ich zu lesen angefangen hatte, stellte ich mir die Frage. WARUM – UM HIMMELS WILLEN – HAST DU DIESES BUCH NICHT FRÜHER GELESEN?

Denn „Zwei an einem Tag“ ist das schönste, das ich seit langem gelesen habe.

Es geht um Emma und Dexter, die sich am Abschlussabend kennen lernen und eine gemeinsame Nacht miteinander verbringen, obwohl sie während der vorherigen Schulzeit so überhaupt nichts miteinander zu tun hatten. Warum auch? Dexter ist der coole Lebemann, der aus einem reichen Elternhaus kommt, Emma ist sehr ordentlich und streberhaft. Gemeinsame Freunde hatten sie nicht.

Doch irgendetwas hat sich in dieser einen Nacht abgespielt. Sie kommen nicht mehr voneinander los. Im Buch wird jeweils der 15. Juli erzählt. Von den 80ern bis ins 21. Jahrtausend und wo die beiden gerade stehen. Dexter zieht es zum Fernsehen. Er wird Moderator und schmeißt mit dem Geld um sich. Emma ist experimentierfreudiger, zieht mit einer Theatertruppe herum, wird Lehrerin und erfindet sich immer wieder neu.

Zwar sind die beiden nicht jedes Jahr am 15. Juli zusammen. Manchmal gibt es eine jahrelange Funkstille, doch irgendwie denken sie immer wieder an einander. Das letzte Drittel des Buches verrate ich jetzt nicht, denn ihr sollt doch noch selber Lust auf „Zwei an einem Tag“ bekommen und nicht das Ende schon vorher kennen.

Ich sage nur eins: Es ist wunderbar!

David Nicholls versteht es unglaublich gut mit Worten umzugehen. Er trifft die richtige Stimmung, kann das drumherum und die Gefühle der einzelnen Personen sehr glaubwürdig darstellen. Die Figuren sind so plastisch beschrieben, dass man fast denken könnte, wenn ich jetzt auf die Straße gehe, dann könnte ich die beiden tatsächlich treffen.

Auch wie sich die beiden im Laufe der Jahre weiter entwickeln, welche Erfahrungen sie machen. All das beschreibt der Autor irre gut. Man mag gar nicht mehr aufhören zu lesen. So schnell habe ich schon lange kein Buch mehr verschlungen.

„Zwei an einem Tag“ ist mein absoluter Lesetipp. Nein! LESEBEFEHL! Los, lesen, sofort!

Das Buch wird derzeit verfilmt. Kinostart in Deutschland ist am 10. November 2011.

Der Autor:

David Nicolls wurde 1966 in Eastleigh geboren und lebt heute in London. Er schauspielerte und wurde dann Drehbuchautor von britischen Serien. Er hatte bereits einige Bestseller-Erfolge. Der erste Roman, der vor allem in England durchstartete war „Keine weiteren Fragen“. Er wurde 1996 verfilmt. Die Filmrechte des zweiten Bestsellers „Ewig Zweiter“ wurden von Tom Hanks gekauft. Den international größten Erfolg erreichte er mit „Zwei an einem Tag“.

Weitere Infos gibt es auf der Webseite von David Nicholls: http://www.davidnichollswriter.com/

Bewertung:

Keine Frage:

5 von 5 Sternen

Infos:

„Zwei an einem Tag“ von David Nicholls ist  bei Heyne als Taschenbuch erschienen.

Die Hardcover-Ausgabe ist im Verlag Kain & Aber erschienen.

Originalausgabe: „One day“ bei Hodder & Stoughton, London 2009 (7,99)

544 Seiten

Preis: 9,99 Euro (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-453-81184-3 (Taschenbuch)

Tag 11 – Ein Buch, das ich einmal geliebt habe und jetzt hasse

Na, das ist jetzt aber ganz schön krass. Darauf habe ich jetzt wirklich keine Antwort, denn damit die Gefühle von Liebe zu Hass gegenüber einem Buch umschlagen, da muss ja schon einiges passiert sein.

So extreme Gefühle gegenüber einem Buch hege ich nun wirklich nicht, deshalb gibt es heute keine Antwort.

Aber mich würde ja schon mal interessieren, ob es bei euch so ein Buch gibt. Schreibt mir doch einen Kommentar!

Tag 10 – Ein Buch von meinem Lieblingsautoren

Heute habe ich lange darüber nachdenken müssen, ob ich überhaupt einen Lieblingsautor oder eine Lieblingsautorin habe.

In meiner Jugendzeit war das ganz klar Stephen King, da habe ich fast jedes Buch verschlungen, davor habe ich die Reihen der „Drei Fragezeichen“ und „TKKG“ eins nach dem anderen förmlich aufgesogen. Allerdings lag das wohl eher an den Figuren selbst und weniger an den Autoren, die meines Wissens bei beiden Reihen Autoren-Gruppen und keine „Einzeltäter“ waren.

Heute mache ich das auch eher an Büchern fest, weniger an Autoren. Zum Beispiel haben mich die wunderschönen Texte von Cecilia Ahern sowohl auf deutsch als auch auf englisch sehr beeindruckt und unterhalten. Auch das vorgestern ausgelesene „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls hat mir unglaublich gut gefallen, es ist in diesem Jahr das bisher beste Buch, das ich gelesen habe (Rezension folgt). Allerdings ist es auch das einzige, das ich von dem Autor kenne.

Wenn ich also einen Autor benennen soll, der mich über eine lange Zeit immer wieder beeindruckt hat, dann ist das Frank Schätzing. Das faszinierende an seinen Büchern ist, dass sie nicht nur fesselnd und unterhaltsam geschrieben sind, sondern dass er sich mit jedem neuen Werk auch einem anderen Themengebiet widmet. Neben Thrillern hat er auch einen historischen Roman, Science Ficiton und Regionalkrimis geschrieben hat. Derzeit liegt auf meinem SuB „Limit“ auf das ich mich auch schon sehr freue.

Die Charts 21/2011 – Hardcover

In dieser Woche gibt es einen kometenhaften Aufstieg in den Belletristik-Charts. Der Titel „Versucht“ schafft es auf Anhieb auf Platz 1. Allerdings handelt es sich bei dem Buch um den 6. Teil der „House of Night“-Serie, die mir leider gar nichts sagt. Nach etwas Recherche habe ich erfahren, dass es eine Vampir-Serie ist, wahrscheinlich ähnlich wie die „Twilight“ bzw. auf deutsch „Biss“-Serie. Die Bücher sind bisher in etwa 3 bis 6-monatigem Abstand herausgekommen und scheinbar sehr erfolgreich. Die Frage ist nun, ob man wirklich bei Band 6 einsteigen sollte, oder doch ganz von vorne anfangen muss. Ich bin ja kein Freund von „Quereinsteigen“. Mal sehen.

Allerdings habe ich noch einen Stapel ungelesener Bestseller auf dem Tisch liegen, um die ich mich zuerst kümmern muss. Als nächstes werde ich die beiden Bücher von Rita Falk vorstellen, die zwar nicht in den Top 5 sind, aber bei in den Top 25 der Hardcover-Charts. Außerdem lese ich immer noch Dieter Nuhrs Werk, das ich etwas zäh finde. Darunter stapeln sich bunt gemischt Simon Beckett, Margt Käsmann und Carlo Pedersoli. Also, jede Menge zu tun.

Nix wie weiterlesen!

Sachbücher

1. Dieter Nuhr: „Der ultimative Ratgeber für alles“ ↔

2.  Margot Käsmann: „Sehnsucht nach Leben“ ↔

3. Helmut Schmidt: „Religion in der Verantwortung“ ↔

4. Walter Kohl: „Leben oder gelebt werden“ ↑ (6)

5. Carlo Pedersoli: „Bud Spencer“ ↓ (4)

18. Bernd Stelter: „Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben“ ↓ (15)

Belletristik

1. Kirstin Cast & P.C. Cast: „Versucht (House of Cast 6)“ NEU!

2. Karen Rose: „Todesstoß“ ↓ (1)

3. Carlos Ruiz Zafón: „Marina“ ↓ (2)

4. Simon Beckett: „Verwesung“ ↓ (3)

5. Hans Fallada: „Jeder stirbt für sich allein“ ↔

Quelle: spiegel.de (Stand 23. 05. 2011)

Die Charts 21/2011 – Taschenbuch

Im Bereich Belletristik stürmt Nele Neuhaus mit ihrem Regionalkrimi auf Platz 1. Wow, was für ein Tempo. Ich denke das Buch werde ich mir als nächstes besorgen. Blöd, dass Dan Brown so stark abgerutsch ist. Das Buch liegt noch da, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen die mehr als 1.000 Seiten zu lesen. Kann der sich nicht mal etwas kürzer fassen?

Bis auf Frau Neuhaus gibt es in dieser Woche keine großen Überraschungen oder Änderungen in der Bestsellerliste. Dafür folgen diese Woche einige Rezensionen.

Belletristik

1. Nele Neuhaus: „Wer Wind sät“ NEU!

2. David Nicholls: „Zwei an einem Tag“ ↓ (1)

3. Lucinda Riley: „Das Orchideenhaus“ ↔

4. Frank Schätzing: „Limit“ ↔

5. Monika Peetz: „Die Dienstagsfrauen“ ↓ (2)

13. Simon Beckett: „Tiere“ ↑ (14)

Sachbuch

1. Eckhart von Hirschhausen: „Glück kommt selten allein…“ ↔

2. Stéphane Hessel: „Empört euch“ ↔

3. Manfred Lütz: „Irre – wir behandeln die Falschen“ ↔

4. Matt Kuhn & Barney Stinson: „Der Bro Code“ ↑ (5)

5. Frau Freitag: „Chill mal, Frau Freitag“  ↓ (4)

7. Axel Lilienblum & Anna Koch: „Du hast mich auf dem Balkon vergessen“ ↑ (8)

12.  Martin Doerry & Markus Verbeet: „Wie gut ist Ihre Allgemeinbildung?“

Quelle: spiegel.de (Stand 23. 05. 2011)

Bernd Stelter: Wer abnimmt hat mehr Platz im Leben

Der Titel klingt doch schon mal witzig. Wenn es so weiter geht, verspricht „Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben“ ein unterhaltsames Buch zu sein. Doch wer weiterliest, merkt bald: Das Buch ist nur ein weiteres durchschnittliches Büchlein von einem Comedian, der sich plötzlich berufen sah, nicht nur auf der Bühne zu unterhalten, sondern sich auch mal an etwas schriftliches heran zu wagen.

„Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben“ ist nicht Bernd Stelters erstes Buch, wie man während des Lesens erfährt und wird wahrscheinlich auch nicht sein letztes bleiben. Wie der Pseudo-Diätratgeber es aber auf die vordersten Plätze der Bestseller-Verkaufscharts geschafft hat, ist mir schleierhaft. Klar, es ist solide geschrieben, ab und zu schmunzelt man auch ein bisschen, wenn er von einigen peinlichen Momenten erzählt, die ihm während seines „Dickseins“ so passiert sind. Aber alles in allem ist es kein Buch, das ich weiterempfehlen würde. Wer Bernd Stelter auf der Bühne mag, wird sich wahrscheinlich auch von dem Buch unterhalten. Mein Humor ist ein anderer.

Und wieder einmal kommt mir der Verdacht, dass Menschen, die in irgendeinem Bereich eine gewisse Prominenz erreicht haben, wohl eher zugetraut wird, auch Bücher schreiben zu können. Ich will jetzt nicht ungerecht sein. Flüssig und mit etwas Witz schreiben, das kann Bernd Stelter schon. Der wer hofft richtig gut unterhalten zu werden oder wenigstens etwas über Ernährung und Tipps zum Abnehmen zu bekommen, der wird herbe enttäuscht. Ich will ihn auch nicht mit Machwerken von Prominenten wie Dieter Bohlen und Co. vergleichen. Ich traue ihm durchaus zu, dass er das Buch selbst geschrieben hat, ein gewisser Witz ist ja auch vorhanden, mein Fall ist es aber nicht.

Bewertung:

2 von 5 Sternen

Infos:

„Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben“ von Bernd Stelter ist bei Lübbe als Hardcover sowie als e-Book erschienen

221 Seiten

Preis: 18,00 Euro (Hardcover), 13,99 Euro (Download)

ISBN: 978-3-7857-2408-8

Die Charts 20/2011 – Hardcover

Nach dem hohen Neueinstieg von Karen Roses „Todesstoß“ in der vergangenen Woche, bleibt in dieser Woche alles ruhig. Karen Rose schiebt sich noch weiter nach vorne, auf Platz eins. Bei den Sachbüchern kann sich Dieter Nuhr eine weitere Woche behaupten.

Sachbücher

1. Dieter Nuhr: „Der ultimative Ratgeber für alles“ ↔

2.  Margot Käsmann: „Sehnsucht nach Leben“↑ (3)

3. Helmut Schmidt: „Religion in der Verantwortung“ ↑ (8)

4. Carlo Pedersoli: „Bud Spencer“ ↓ (2)

5. Joachim Fuchsberger: „Altwerden ist nichts für Feiglinge“ ↑ (7)

Belletristik

1. Karen Rose: „Todesstoß“ ↑ (2)

2. Carlos Ruiz Zafón: „Marina“ ↓ (1)

3. Simon Beckett: „Verwesung“ ↔

4. Arno Geiger: „Der alte König in seinem Exil“ ↑ (8)

5. Hans Fallada: „Jeder stirbt für sich allein“  ↓ (4)

Quelle: spiegel.de (Stand: 19. Mai 2011)