Alt/Schiffer: Angela Merkel ist Hitlers Tochter

Ein Haufen Verschwörungstheorien und zwei Journalisten, die sich gut kennen. Was kommt dabei raus? Ein witziges Buch mit haarsträubenden Informationen, aber wenig Tiefgang. Bei „Angela Merkel ist Hitlers Tochter – Im Land der Verschwörungstheorien“ habe ich viel über die abstrusesten Theorien gelernt, gestaunt und gelacht.

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Ebook Nele Neuhaus Muttertag

Nele Neuhaus: Muttertag

Mit ihren Krimis landet die Autorin Nele Neuhaus regelmäßig in den Bestseller-Charts. „Muttertag“ ist bereits der neunte Fall von Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Bisher hatte ich noch kein einziges ihrer Bücher gelesen. Die beiden Ermittler waren mir auf Anhieb sympathisch und nun bereue ich ein wenig, dass ich sie erst jetzt entdeckt habe.

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Sebastian Fitzek: Der Insasse

Ein Psychothriller ist ein Psychothriller ist ein Psychothriller. Sebastian Fitzek nimmt das Genre ernst. Sehr ernst. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ 2006 hat er zahlreiche Bücher geschrieben und nun seinen 18. Roman veröffentlicht. Und fast alle sind absolute Pageturner. Innerhalb von zwei Tagen war ich mit „Der Insasse“ durch, denn der Autor macht es einem unmöglich das Buch zur Seite zu legen.

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Jojo Moyes: Ein ganz neues Leben

Als vor einigen Jahren der Bestseller „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes herauskam, habe ich das Buch verschlungen und geliebt. Natürlich ist das nur eine Vermutung von mir, aber ich glaube, dass die Autorin einen Roman vorgesehen hatte und dann passiert es leider immer wieder. Wenn etwas, egal ob Buch oder Film, besonders erfolgreich ist, dann muss eine Fortsetzung her.

Als „Ein ganz neues Leben“ herauskam, war das das erste was mir in den Sinn kam, deshalb habe ich mir das Buch nicht sofort besorgt, sondern bin immer wieder drum rum geschlichen und irgendwann konnte ich dann doch nicht widerstehen, schließlich war mir Louisa ans Herz gewachsen und ich wollte einfach wissen wie es mit ihr weitergeht.

Also habe ich das Buch gekauft, begeistert angefangen es zu lesen und dann lag es auf meinem Nachtkästchen und lag da und staubte an und wurde nicht mehr gelesen und verschwand im Bücherregal. So lange bis vor wenigen Wochen der dritte Band „Mein Herz in zwei Welten“ erschien. Plötzlich hatte ich jede Menge Motivation das Buch zu lesen. Schließlich hatte ich den Blog wieder gestartet, das nächste Buch war in den Startlöchern und irgendwie hatte ich doch etwas Sehnsucht nach der Geschichte von Louisa Clark.

Abschließend muss ich sagen, ich habe es nicht bereut und weiß nicht, warum es so lange ungelesen herumlag. Das Buch ist zwar das Schwächste der Trilogie, aber mir hat es trotzdem sehr gut gefallen. Im ersten Band geht es ja darum, dass Louisa Clark einen Job annimmt bei dem sie Will Traynor, der einen Unfall hatte, im Rollstuhl sitzt und außer seinem Kopf nichts mehr bewegen kann, ein halbes Jahr lang als Assistentin unterstützen soll. So lange bis er seinem Leben ein Ende macht. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Louisa kann Will trotzdem nicht davon abhalten seinen Plan durchzuziehen.

Im zweiten Band ist sie nun alleine. Die Zeit mit Will hat sie erwachsener gemacht und er hat ihr die Augen geöffnet. Will hat der unbedarften Louisa gezeigt, dass es noch mehr auf der Welt gibt als die Kleinstand in der Nähe von London in der sie lebt. Jetzt hat sie ein kleines Appartement, das sie sich mit dem Geld gekauft hat, dass Will ihr hinterlassen hat, hat einen Kellnerinnen-Job am Flughafen und merkt, dass sie immer noch keinen ihrer Träume verwirklicht hat.

Um das Leben noch komplizierter zu machen, lernt sie plötzlich jemanden kennen, der ihren tristen Alltag heftig durcheinanderwirbelt und auch ihre Gedanken zu Will wieder in den Vordergrund rücken. Das gute daran ist, dass sie wieder neuen Lebensmut tankt und aus der Lethargie erwacht.

Tatsächlich merkt man, dass die Protagonistin viel erlebt hat und mittlerweile ganz anders reagiert als es das naive Ding im ersten Band getan hätte. Das finde ich Klasse, denn Jojo Moyes schafft es, in einem leichten Roman etwas durchaus „schweres“ unterzubringen. Auch finde ich die Figuren wieder sehr gelungen. Ich habe mit Louise mitgefiebert und mitgelitten. Auch die anderen Figuren sind einfach klasse.

Es hat wieder Spaß gemacht, Louisa in London zu begleiten. Die Missgeschicke mitzuerleben, die schwierigen Situationen, aber auch die lustigen und herzlichen. „Ein ganz neues Leben“ ist ein unterhaltsamer Roman, den ich mir gut als Urlaubslektüre vorstellen kann, vor allem wenn man nach London unterwegs ist, bei mir war er Bettlektüre und auch das hat wunderbar funktioniert. Außerdem kann ich die Kategorie „Spiegelbestseller“ in der Reading Challenge 2018 abstreichen.

Infos:

„Ein ganz neues Leben“ von Jojo Moyes ist im Wunderlich Verlag erschienen. (2015)

528 Seiten

ISBN-13: 978-3499291395

Das Hardcover kostet 19,95 Euro.

Das Taschenbuch kostet 10,99 Euro und die E-Book-Ausgabe 9,99 Euro.

Bestsellerpotential?

Absolut. Bester Rang in den Bestsellercharts: 1 in Ausgabe 41 / 2015 (Hardcover Belletristik). Ebenso ist das Taschenbuch, das 2017 erschienen ist auf den erste Platz geklettert: Rang 1 in Ausgabe 32 / 2017 (Taschenbuch).

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Rita Steininger: Für helle Köpfe

Neben viel Belletristik lese ich gerne auch Sachbücher, vor allem wenn sie gut geschrieben sind und man was dabei lernt. Die Autorin Rita Steininger habe ich im Januar bei einem Seminar kennen gelernt. Es ging einen Tag lang um das Thema „Sachbücher schreiben“, denn damit befasse ich mich gerade. Rita Steininger hat jahrelange Erfahrung, insgesamt mehr als 10 Sachbücher verfasst, das Seminar war nicht schlecht und um mal zu gucken, was sie selbst schon veröffentlich hat, habe ich mir neuestes Werk „Für helle Köpfe“ in der Münchner Stadtbibliothek besorgt.

Zum Einen streift das Thema auch mein Schreibthema, zum Anderen hat die Autorin uns – auch anhand dieses Beispiels – erklärt, wie das Exposé ausgesehen hat und wie sie den Verlag vom Titel überzeugt hat. Der schmale Band hat nur 128 Seiten und ist 2017 erschienen. Im Untertitel „Fitness fürs Gehirn“ steht auch schon alles was man über den Inhalt wissen muss. In dem Buch wird anhand der neuesten Forschung vorgestellt wie man sein Hirn fit halten kann und das funktioniert nicht, in dem man jeden Tag Sudoku macht und Gedichte auswendig lernt, sondern indem man Sport macht, sich gut – mit viel „Brainfood“ – ernährt und seine grauen Zellen immer wieder fordert.

Gut gefallen hat mir der sachliche, aber auch durchaus unterhaltsame Schreibstil. Es gibt viele Tipps zum Beispiel auch Rezepte und viele Übungen, die sowohl den Körper als auch das Gehirn fit machen sollen, trotzdem hat mich das Buch nicht überzeugt. Meiner Meinung nach, sind die Erkenntnisse nicht neu, jeder der sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt hat, weiß wahrscheinlich 90 Prozent des Inhaltes sowieso. Ich brauche zum Beispiel keine Erklärung, was der Unterschied zwischen Walking und Nordic Walking ist und mit Mnemotechniken habe ich mich schon deutlich intensiver auseinandergesetzt, als es eine Seite in dem Buch vermag.

Insgesamt ist es eine gelungenes Buch mit vielen Infos, aber wahrscheinlich eher für diejenigen, die sich zum ersten Mal mit dem Thema befassen. Manchmal kommt es etwas altbacken daher, wenn zum Beispiel ein Tipp ist, dass man seinen Computer früh ausmachen muss, damit man gut schlafen kann und auch ein Wecker mit leuchtenden Ziffern störend wirken kann, aber Smartphones, die mittlerweile die Wecker in Deutschen Haushalten verdrängt haben, nicht mit einem Ton erwähnt werden. Wer erste Infos über das wirklich spannendes Thema sucht, der findet kompaktes Wissen innerhalb kürzester Zeit, das nicht kompliziert rüber kommt. Wie gesagt, waren mir die Infos zu grundlegend, nett fand ich am Schluss aber, dass ihre Flamencolehrerin sie zu dem Buch inspiriert hat, denn Tanzen – klar, ihr wisst es schon – ist auch prima für das Gehirn.

Infos:

Für helle Köpfe: Fitness fürs Gehirn von Rita Steiniger, Patmos Verlag (2017)

128 Seiten

ISBN-13: 978-3843609371

13,- Euro

Bestsellerpotential?

Eher nicht, denn es ist schade, aber es interessieren sich immer noch viel zu wenige Menschen dafür wie sie – auch geistig – lange Zeit fit bleiben können, trotzdem für die breite Masse geeignet.

 

Ivar Leon Menger, John Beckmann: Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf

Als Kind und Jugendliche habe ich die Bücher von den drei ??? geliebt. Ich glaube, ich habe alle Bände, die die Bücherei hatte, durchgelesen und auch die Hörspiele, die ich auch heute noch gerne höre, haben es mir richtig angetan. Irgendwo in den Tiefen alter Mails bin ich mal über die Rezension von Tina auf Buchnotizen gestoßen. Dort hat sie über die erste Graphic Novel der drei ??? geschrieben, die der Kosmos Verlag herausgebracht hat.

Für meine Reading Challenge 2018 war ich sowieso auf der Suche nach einer Graphic Novel und als alter Fan der drei jungen Detektive, hab ich mir das Buch gleich auf mein Tablet geladen. Es gibt auch eine E-Book-Version des Falls. Für E-Reader würde ich das gerade bei einer Graphic Novel nicht empfehlen, aber auf dem Tablet kommt sie gerade richtig zur Geltung.

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Mit knapp 130 Seiten ist die gezeichnete Geschichte auch nicht zu kurz, um genügend Spannung aufzubauen, dachte ich mir, doch leider wurde ich enttäuscht. Mir hat weder die Geschichte gefallen, obwohl sie dem Stil der drei ??? treu bleibt, aber auch die Zeichnungen passten für mich überhaupt nicht. Ich hatte mir da wohl etwas völlig anderes vorgestellt. Das grau-blau und schwarz-weiß geht für mich überhaupt nicht zusammen, der Zeichenstil gefällt mir auch nicht. Natürlich ist das alles Geschmackssache, aber aus meiner Sicht, passt das alles so nicht zusammen.

Wirklich sehr schade, denn ich bin nach wie vor sehr begeistert von den drei ???, aber ich bleibe dann wohl eher bei den Hörspielen. Für die Bücher bin ich wahrscheinlich schon zu alt, vielleicht ist das auch das Problem, warum mir die Graphic Novel nicht gefallen hat.

Immerhin, bei der Reading Challenge 2018 kann ich ein Häkchen machen.

Infos:

„Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf“ von Ivar Leon Menger und John Beckmann, erschienen im Kosmos Verlag.

128 Seiten.

ISBN: 978-3440141236

Preis: 14,99 Euro für das Taschenbuch, 9,99 Euro für das E-Book

Alter: ab 10 Jahren

Bestsellerpotential?

Jein. War auf keiner Bestsellerliste, hat aber Potential für wahre Drei ???-Fans und von denen gibt es ja viele.

 

Spanisch lernen beim Lesen

Ich hatte in der Schule nur Latein und Englisch, also wollte ich danach unbedingt noch eine Fremdsprache lernen und war nach dem Abi ein Jahr als Au Pair in Barcelona. Ich hatte zwar in der Schule mal das Wahlfach Spanisch, aber so richtig weit hat mich das nicht gebracht, also habe ich bevor es losging nochmal einen Intensivkurs an der Volkshochschule belegt.

Ein bisschen was konnte ich da durchaus mitnehmen, vor allem die Aussprache und Basics, aber zum Überleben hat es leider nicht gereicht. Glück hatte ich vor allem an der Sprachenschule, bei der ich den Anfänger 2-Kurs belebt habe. Mit mir waren noch zwei Chinesinnen drin und eine Französin. Auf Chinesisch wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als „Ni hao“ und beim Französischen sah es ähnlich aus. Lydie, die aus der Nähe von Besançon stammte, hatte zwar einige Jahre Englisch in der Schule, aber auch das war nur rudimentär, also beschlossen wir miteinander Spanisch zu sprechen.

Schon die erste Frage, ob wir nach dem Unterricht zusammen einen Kaffee trinken gehen wollten, hab ich nicht ganz verstanden und wie wild in meinem Wörterbuch, das ihr übrigens im Bild seht, geblättert. Im Café war die Szene ähnlich. Wir ratterten unsere Fragen und Antworten, die wir schon konnten, von „Woher kommst du?“, „Wie alt bist du?“ bis hin zu „Welche Hobbies hast du?“, runter und dann war unser Gespräch erschöpft und das große Im-Wörterbuch-Blättern begann.

Am Anfang war das fürchterlich nervig. Ich suchte etwas, stammelte einen Satz zusammen, dann suchte sie was sie nicht verstanden hatte, sagte „Ah, sí, sí.“, und blätterte weiter, um Wörter für ihre Antwort zu suchen. So ging es die ersten Tage, aber das erstaunliche war, dass es von Tag zu Tag besser wurde. Wir lernten in kürzester Zeit jede Menge neuer Wörter – nicht nur die, die wir im Unterricht durchnahmen – weil wir sie eben in der Freizeit dringend brauchten. Schon nach einigen Wochen war das Wörterbuch zwar immer noch unser täglicher Begleiter, wurde aber nur noch sehr selten zur Rate gezogen.

So habe ich relativ schnell Spanisch gelernt und danach auch studiert. Das Wörterbuch schaut zwar schon ganz schön zerfleddert aus, war mir in diesen Jahren aber eine große Hilfe. Während des Studiums war ich dann noch ein Jahr in Madrid, das war auch besonders schön und wenn mich die Leute jetzt immer Fragen, wo es denn toller ist, in Barcelona oder in Madrid, kann ich keine richtige Antwort geben. Mir sind beide Städte ans Herz gewachsen und ich fahre immer noch in unregelmäßigen Abständen dorthin. Erst im vergangenen Sommer war ich wieder in Barcelona.

Was hat das ganze denn jetzt mit meinem Buchtipp zu tun? Ich finde, man kann eine Sprache deutlich einfacher lernen, wenn mann jetzt nicht die Möglichkeit hat, im Ausland zu leben, wenn man Bücher liest und das so früh wie möglich. Es gibt ja diese Easy Reader und als ich mal Spanisch unterrichtet habe, habe ich auch den Anfängern gleich eine Lektüre auf Auge gedrückt, nämlich „Reunión de vecinos“ vom Verlag Difusión.

Natürlich ist das Buch für Level 1 nicht unbedingt eine literarische Gaumenfreude, aber die Geschichte ist ganz nett, es sind viele Dialoge drin, die man ja dann auch beim Sprechen braucht und man bekommt ein bisschen was von der Kultur mit. Meinen Schüler haben sich zwar etwas schwer getan, weil ich es relativ früh eingesetzt habe, aber ich finde es auch gut, wenn man mal längere Passagen lesen kann und nicht nur die kurzen Dialoge im Lehrbuch. Ich kann es allen nur empfehlen, sehr früh mit Büchern anzufangen, auch schon als Anfänger und wer sich dann eben noch nicht an „richtige“ Bücher oder Artikel rantraut, auch mal einen Easy Reader zur Hand zu nehmen.

Saša Stanišić: Fallensteller

IMG_20170406_000710.jpgIch liebe Romane.

Kurzgeschichten? Erzählungen? Fragmente? Die schreibe ich selbst, weil ich mich noch nicht an einen Roman herangetraut habe. Aus meiner Sicht also etwas für Anfänger, nicht für Profis. Diese Meinung habe ich wahrscheinlich auch, weil ich bisher eigentlich fast nichts aus diesem Genre gelesen habe (Yoko Tawada hatte mich tatsächlich mal eines besseren belehrt).

Trotzdem bin ich mit einer gehörigen Portion Skepsis an das Buch herangegangen. Hinzu kam noch, dass mir Saša Stanišić kein Interview geben wollte, da „er bereits eins geben würde und pro Termin geht nur eins“. (Ich hatte ihn beruflich angefragt) Dann habe ich angefangen „Fallensteller“ angefangen zu lesen und kam so überhaupt nicht rein. Es war frustrierend und fast war ich soweit das Genre „Kurzgeschichte“ wieder ganz weit von mir wegzustoßen.

Doch dann kam die Lesung von Saša Stanišić im Münchner Literaturhaus. Die wollte ich natürlich nicht verpassen, wenn ich schon kein Interview bekommen habe. Und da war der Autor so sympatisch und hat seine Geschichten und Protagonisten zum Leben erweckt, dass ich nur staunen konnte.

Nach der Lesung habe ich das Buch verschlungen und war etwas traurig als ich fertig war. Und am Schluss bin ich zwiegespalten.

Fand ich das Buch nur gut, weil ich – wenigstens einen Teil – mit der Stimme des Autors gehört habe? Fand ich das Buch nur schlecht, weil ich kein Interview bekommen habe? Muss ein Buch bzw. die Geschichten darin, müssen sie nicht immer funktionieren? Egal wie die äußeren Umstände sind?

Ehrlich gesagt, kann ich die Fragen nicht beantworten. Jedenfalls nicht in diesem Fall. Ich weiß – jedenfall jetzt – dass die Geschichten wahrscheinlich eher kein Amateur so hingekriegt hätte. Ich finde „Fallensteller“ ist gute Unterhaltung mit Anspruch. Es gibt viele witzige Stellen und nur weil es ein Band mit Kurzgeschichten ist, heißt das nicht, dass man nach jeder Erzählung eine Pause machen sollte und das Buch weglegen.

Ganz im Gegenteil. Da manche Geschichten weiter erzählt werden, lohnt es sich eigentlich gar nicht aufzuhören. Einfach weiterlesen. Bis zu schluss. Das lohnt sich!

Weitere Rezensionen findet ihr hier:

Bei der Wochenzeitung Zeit

83 von 100 Punkten vergibt Belletristik-Couch.de

Peter liest…

Rita Falk: Winterkartoffelknödel

Ich liebe Regionalkrimis.

Wenn sie gut sind.

„Winterkartoffelknödel“ habe ich von einer guten Freundin zu Weihnachten bekommen, die auch sehr viel liest und mir bisher nur tolle Bücher geschenkt hat. Auch dieses Mal habe ich mich sehr gefreut, als ich das Päckchen aufgemacht habe und – wie des Öfteren – ein Buch zum Vorschein kam, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Warum, weiß ich auch nicht. Denn der Debütroman von Rita Falk ist an vielen Stellen sehr gelobt worden. Leider habe ich das irgendwie nicht mitbekommen. Aber macht ja nix. Dafür habe ich ja meine Freundin, die immer die Augen und Ohren offen hält.

Zunächst fand ich das Cover des Buches ziemlich witzig, denn die Tassen, die drauf abgebildet sind, die gab es bei uns früher auch. Ich glaube mein Vater und meine Mutter hatten jeweils eine. Mittlerweile sind die aber nicht mehr da, früher oder später muss wohl jede Tasse mal dran glauben. Auch die Tischdecke, die Kuckucksuhr und die Tapete lassen schon erahnen was einen dann drinnen erwartet. Ziemlich viel Lokalkolorit und Erinnerungen an längst Vergessenes.

Das ist aber nicht als Kritik gemeint, sondern als etwas sehr Schönes. So wie eben alte Erinnerungen wieder wachgerufen werden.

Winterkartoffelknödel

Die Autorin:

Rita Falk wurde 1964 in Oberammergau geboren. Sie ist mit einem Polizeibeamten verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Landshut im schönen Niederbayern. Ihr Debü-Provinzkrimi Winter

Bewertung:

4 von 5 Sternen

Infos:

„Winterkartoffelknödel“ von Rita Falk ist bei dtv erschienen. Es ist außerdem als Taschenbuch und eBook erhältlich. Mehr Infos zum Eberhofer Franz und dem zweiten Krimi von Rita Falk gibt es bei einem Special des Verlags.

240 Seiten

Preis: 12,90 Euro (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-423-24810-5

David Nicholls: Zwei an einem Tag

Wäre das Buch kein Bestseller und hätte ich das Cover zwischen vielen anderen Büchern gesehen, ich hätte ich definitiv nicht mitgenommen. Drauf sieht man die orangefarbenen Silluetten von zwei Menschen auf gelbem Grund. Auch der Titel „Zwei an einem Tag“ hat mich ehrlich gesagt nicht gerade gefesselt. Deshalb habe ich mich beim Kauf der aktuellen Bestseller eher auf bekannte Namen und ansprechende Cover gestürzt. Da David Nicholls sich aber einige Zeit auf Platz 1 festgesaugt hatte, kam ich ja fast gar nicht drumherum mir das Buch zu besorgen. Und sobald ich zu lesen angefangen hatte, stellte ich mir die Frage. WARUM – UM HIMMELS WILLEN – HAST DU DIESES BUCH NICHT FRÜHER GELESEN?

Denn „Zwei an einem Tag“ ist das schönste, das ich seit langem gelesen habe.

Es geht um Emma und Dexter, die sich am Abschlussabend kennen lernen und eine gemeinsame Nacht miteinander verbringen, obwohl sie während der vorherigen Schulzeit so überhaupt nichts miteinander zu tun hatten. Warum auch? Dexter ist der coole Lebemann, der aus einem reichen Elternhaus kommt, Emma ist sehr ordentlich und streberhaft. Gemeinsame Freunde hatten sie nicht.

Doch irgendetwas hat sich in dieser einen Nacht abgespielt. Sie kommen nicht mehr voneinander los. Im Buch wird jeweils der 15. Juli erzählt. Von den 80ern bis ins 21. Jahrtausend und wo die beiden gerade stehen. Dexter zieht es zum Fernsehen. Er wird Moderator und schmeißt mit dem Geld um sich. Emma ist experimentierfreudiger, zieht mit einer Theatertruppe herum, wird Lehrerin und erfindet sich immer wieder neu.

Zwar sind die beiden nicht jedes Jahr am 15. Juli zusammen. Manchmal gibt es eine jahrelange Funkstille, doch irgendwie denken sie immer wieder an einander. Das letzte Drittel des Buches verrate ich jetzt nicht, denn ihr sollt doch noch selber Lust auf „Zwei an einem Tag“ bekommen und nicht das Ende schon vorher kennen.

Ich sage nur eins: Es ist wunderbar!

David Nicholls versteht es unglaublich gut mit Worten umzugehen. Er trifft die richtige Stimmung, kann das drumherum und die Gefühle der einzelnen Personen sehr glaubwürdig darstellen. Die Figuren sind so plastisch beschrieben, dass man fast denken könnte, wenn ich jetzt auf die Straße gehe, dann könnte ich die beiden tatsächlich treffen.

Auch wie sich die beiden im Laufe der Jahre weiter entwickeln, welche Erfahrungen sie machen. All das beschreibt der Autor irre gut. Man mag gar nicht mehr aufhören zu lesen. So schnell habe ich schon lange kein Buch mehr verschlungen.

„Zwei an einem Tag“ ist mein absoluter Lesetipp. Nein! LESEBEFEHL! Los, lesen, sofort!

Das Buch wird derzeit verfilmt. Kinostart in Deutschland ist am 10. November 2011.

Der Autor:

David Nicolls wurde 1966 in Eastleigh geboren und lebt heute in London. Er schauspielerte und wurde dann Drehbuchautor von britischen Serien. Er hatte bereits einige Bestseller-Erfolge. Der erste Roman, der vor allem in England durchstartete war „Keine weiteren Fragen“. Er wurde 1996 verfilmt. Die Filmrechte des zweiten Bestsellers „Ewig Zweiter“ wurden von Tom Hanks gekauft. Den international größten Erfolg erreichte er mit „Zwei an einem Tag“.

Weitere Infos gibt es auf der Webseite von David Nicholls: http://www.davidnichollswriter.com/

Bewertung:

Keine Frage:

5 von 5 Sternen

Infos:

„Zwei an einem Tag“ von David Nicholls ist  bei Heyne als Taschenbuch erschienen.

Die Hardcover-Ausgabe ist im Verlag Kain & Aber erschienen.

Originalausgabe: „One day“ bei Hodder & Stoughton, London 2009 (7,99)

544 Seiten

Preis: 9,99 Euro (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-453-81184-3 (Taschenbuch)